Heinrich (Hochspeyer)

Willkommen auf der Heinrich (Hochspeyer)

Mein Name ist Gerhard Tschantre geb. Heinrich und ich habe die  Familienseite "Heinrich aus Hochspeyer" angelegt.  Zum Stammbaum 1.    Herkunft des Namens Heinrich   Der Name Heinrich kommt von den Wörtern Heim-rich und bedeutet „Herrscher im Heim“, bzw. von Haganrich = „der in umhegtem Heim Herrschende“. Seit dem 10. Jahrhundert wird er als Vorname verwendet und hat sich weit verbreitet. Im Mittelalter war er der verbreitetste und populärste Taufnamen. Zahlreiche Dynastien verwendeten ihn, z.B. Heinrich I (den Vogler), Heinrich II, dann die Salier Heinrich III-V, der Hohenstaufe Heinrich VI, der Luxemburger Heinrich VII sowie zahlreiche Landesfürsten z.B. Heinrich der Löwe (Braunschweig). Die Redewendung „Hinz und Kunz“ stammt von den alten Kaisernamen Heinrich und Konrad. Es gibt zahlreiche Koseformen wie Hein, Heinz, Heinel, Heinzel, Heinkel, Henkel, Hinze, Heinse und Heintz. In den verschiedenen Landesteilen gibt es Abwandlungen des Namen z.B. Heinreich (oberdeutsch), Heinricher (Patronym), Henner, Hinrichs (norddeutsch), Hinnerk (friesisch), Hendrichs (niederrheinisch), Heinritze (Ritz, hessisch), Heinrici und Heinsius (lateinisch). (siehe Bahlow 1985, S.221f und Brechenmacher 1957, S. 686)."W. Ludt (1959, S. 96) führte in seinem Buch "Hochspeyer, die Geschichte eines Dorfes" im Namensverzeichnis der Familien, die vor dem 30-jährigen Krieg in Hochspeyer lebten, 1609 einen Hans Heinrich an. Den Namen gab es also in Hoch-speyer damals schon. Hochspeyer wurde im 30-jährigen Krieg niedergebrannt. Die damaligen Bewohner verliessen den Ort. Vermutlich ging ein Grossteil nach Kaiserslautern, wo sie relativ sicher waren. Wahrscheinlich waren auch die Heinrichs dabei. Die Kirchenbücher sind erst ab 1723 geführt. Das erste dokumentierte Mitglied der Familie Heinrich ist Johann „Peter“. Eine Verwandtschaft zwischen Hans Heinrich und Peter Heinrich lässt sich aber nicht nachweisen. Es gibt noch einen Nikolaus Heinrich. Er könnte ein Bruder von Peter gewesen sein. Aus den Kirchenbüchern lässt sich das nicht eindeutig ableiten. 2.    Die Mühle in Hochspeyer, Wohnung der Heinrichs (1758-1915)   Abbildung 1:  Die Mühle Hochspeyer  um 1900. (Quelle: Ludt 1959, S. 146fUm 1217 gab es wahrscheinlich schon eine Mühle (siehe Grenzbeschreibung des Murchhofes, Ludt 1959, S 146). Sie lag bei der Quelle, die 100 m östlich des Bahnhofs unter dem Bahndamm in einer Dohle zutage tritt (Mulenburnen, d.h. Mühlenborn). Dort gab es auch einen Mühlenteich. Dann wurde der Mühlenbetrieb eingestellt  und Hochspeyer war vermutlich viele Jahrhunderte ohne Mühle. Die Bauern mussten ihre Frucht nach Kaiserslautern bringen. 1673 beschwerte sich die Gemeinde auf dem hiesigen Amtstag über den Zoll, der in Lautern, in der Entersweilermühle und der Diemersteiner Mühle gefordert wurde. Die zweite Mühle in Hochspeyer ist vermutlich nach dem Dreissigjährigen Krieg von den Grafen von Leiningen-Hartenburg gebaut worden (1680). „Sie lag neben der protestantischen Kirche und hat ihr einstiges Gesicht völlig verändert. Das ehemalige zweistöckige Hofhaus, in dem die Grafen von Leiningen-Hartenburg zuweilen einkehrten, ist nicht mehr vorhanden. Statt dessen erblickt man zwei bäuerliche Wohnhäuser, von denen das eine mit Stall und Scheune verbunden ist“. „Der Mühlhof hatte noch die Pflicht, die gräflichen Herrschaften bei gelegentlichen Besuchen zu bewirten. Dafür waren die Erbbeständer frei von Real- und Personalsteuren und hatten das Recht, in den herrschaftlichen Wäldern das notwendige Brennholz zu holen... Die Erbbeständer waren freie Herren auf ihrem Besitz und hatten das Recht, Teile des Hofes, allerdings mit Zustimmung des Grafen zu verkaufen“. (Ludt, S. 148f).Zum ersten Mal erwähnt wurde die Mühle am 8.12.1710 im Erbbestandsbrief, der das Lehen an die Familie Barth dokumentiert. Zwischen 1773 und 1915 war die Mühle im Besitz der Familie Heinrich. Peter Heinrich hat seine Anteile an der Mühle vermutlich durch Heirat (31.1.1758) mit Christina Barth erworben. Sie lebten gemeinsam mit Heinrich Barth, einem Bruder von Peter Barth auf dem Hof. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts muss es zu einem Konflikt zwischen Barth und Heinrich gekommen sein. Es könnte mit dem frühen Tod von Christina am 1.1.1773 im Alter von 41 Jahren zu tun haben. Anscheinend war das Erbe nicht geregelt und es gab Unstimmigkeiten. Der Zwist spitzte sich derart zu, dass Peter Heinrich die Ablieferung des jährlichen Zinses vernachlässigte. Der Konflikt wurde in einem neuen Erbbestansbrief durch den Grafen Karl Friedrich Wilhelm am 1.3.1776 beigelegt, der eine Aufteilung des Hofes festlegte. Die Mühle und ein Drittel des Landes fiel an Peter Heinrich, der Hof und der Rest des Landes an Heinrich Barth. Peter Heinrich (1720-1793) konnte den Erbbestand an seinen Sohn Johann „Georg“ (1765-1822) weitervererben, dieser an Johann „Heinrich“ (1795-1863). Bis 1801 war  der Mühlhof im Besitz der Fürsten von Leiningen, dann ging er in Privatbesitz der Heinrichs über. Es folgen Heinrich II (1823-1889) und Christian (1859-1898).  Abbildung 2:  Die Mühle in Hochspeyer um 1900. „Die Existenz der alten Mühlen, von denen es Tausende in Europa gab, wurde mit der zunehmenden Industrialisierung Ende des 18. Jahrhunderts immer mehr in Frage gestellt. Die in dieser Zeit entstehenden elektrisch betriebenen grossen Kunstmühlen hatten Bahnanschluss und lagen an günstigen Strassen und Wasserwegen. Sie konnten mit modernen Mahlwerken das Korn besser ausmahlen als es mit den alten Mahlsteinen möglich war. Zudem konnten sie das ganze Jahr durcharbeiten, während die Mühlen an den kleinen Bächen im Sommer meistens unter Wassermangel zu leiden hatten.“ (Tonn 1979, S. 11) So ist es nicht verwunderlich, dass die Heinrichs in wirtschaftliche Schwierigkeiten gerieten, die zum Verkauf der Mühle zwangen. Nach mündlichen Überlieferungen von Jakob Guth, die von Willi Tonn (1979, S. 10f.) aufgeschrieben wurden, stellte sich die Lage folgendermassen dar. Um die Mühle und das Anwesen zu retten heiratete Christian Heinrich (1859-1898) am 30.1.1893 eine reiche Frau. Maria Christina Naumer kam aus Neustadt an der Weinstrasse und brachte ein Vermögen von 60'000.- Markt in die Ehe. Innerhalb von 5 Jahren wurden 5 Töchter geboren. 11 Tage vor der Geburt von Lisbeth starb Christian. Die Not muss sehr gross gewesen sein. Christina wurde 2 Monate später 24 Jahre alt und die 5 Kinder waren noch klein.  Sie heiratete später den 20 Jahre älteren Wittwer Johannes Schwager, von Beruf Pflasterer. Nach mündlicher Überlieferung soll er 30'000.- DM besessen haben. Aus seiner ersten Ehe brachte er 9 Kinder mit ins Haus. Beide hatten zusammen nochmals 4 Töchter. Es waren also 18 Kinder zu versorgen. Auf der Mühle hat sich vermutlich viel verändert und es gab Schwierigkeiten. Die Mutter von Christian Heinrich, Magdalena, (geb. Müller) verliess die Mühle und zog zu ihrer Tochter Maria Steinhauser nach Ludwigshafen. Am 19.2.1908 wurde der ganze Besitz an Christina Naumer als Alleinbesitzerin übertragen. Die Anteile der 5 Töchter aus erster Ehe wurden gegen die auf der Mühle lastenden Schulden aufgerechnet, sodass sie leer ausgingen. Als Christina 1915 im Alter von 41 Jahren starb, ging der ganze Besitz an Johannes Naumer über, der durch den Verkauf der Mühle an Franz Otter sein mitgebrachtes Vermögen rettet. 3.    Literatur Bahlow, Hans (1985): Deutsches Namenlexikon. Verlag Suhrkamp 1985. Brechenmacher, J.K. (1957): Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. C.A. Starke Verlag. Glücksburg 1957. Ludt, Wilhelm (1959): „Hochspeyer“. Die Geschichte eines Dorfes. Hochspeyer 1959. Selbstverlag der Gemeinde. Naumann, Horst (1999): Das grosse Buch der Familiennamen. Alter-Herkunft-Bedeutung. Verlag Bassermann. Niedernhausen 1999 Neumer, Franz (1995): Bürgerbuch der Verbandsgemeinde Hochspeyer 1650-1850. Hochspeyer 1995. Neumer, Franz (1996): Hochspeyer in alten Ansichten. Zaltbommel/NL 1996. Tonn, Willi (1979): Stammfolge der Familie Heinrich aus Hochspeyer. Handschriftliches Manuskript 1979  

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